Jul 252013
 

Wie konnt‘ ich das nur verbusseln…? Ich wollt doch schon lang von meinem Kurztrip nach Peking erzählen. Ich war vom Bureau Albert Speer gebeten worden, einen Termin in Peking zu begleiten, was ich mit Freude gemacht hatte. Seit Jahren pflege ich die besten Beziehungen zu diesem Bureau. In Peking verlief unser Treffen sehr gut, die Gäste waren zufrienden und mussten Nachmittags schon wieder in Richtung Schanghai abreisen – ich war also Abends frei. Das nutzte ich, um meinen alten Spezi den Bierbrauer-Tobias zu besuchen. Der hat mit seinem Arbeitgeber eine neue Kneipe der beruehmten Great-Leap-Brewery aufgemacht. Der erste Standort lag da nicht weit von der Nanluoguxiang in Peking, in der Naehe vom Hohai-See. Dort im Hutong sass man anfangs auf Bierfässern, und konnte eine sehr anstaendige Auswahl von Selbstgebrautem bekommen.

Hier in der neuen Kneipe nahe der Chun Xiu Lu, gegenueber des Arbeiterstadions, da haben sie keine halben Sachen gemacht. Eine allerfeinste Kneipe, gemuetlich und hervorragend gestaltet wartet mit allerbesten handgemachten Bier auf. Ich hab mit dem Brauer bis spaet in den Abend hinein dort gesessen und seine Kreationen durchprobiert. Sehr gut! Hiermit ein grosses Lob an den Brauer, und eine Empfehlung an alle meine Leser in Peking:

http://www.greatleapbrewing.com

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Jul 252013
 

Ich benutze seit vielen Jahren meine alte verschrabbelte Leica M8. Treu und zuverlaessig baumelt das Ding beinahe jeden Tag am meinem Handgelenk und begleitet mich bei meiner Arbeit. Die Kamera hat Schrammen und Kratzer und ist um die Ecken schon ganz blankgescheuert. So wie ein Gebrauchsgegenstand eben aussieht. Meine M8 ist eine alte Kamera – fuer eine Digitalkamera ist sie schon uralt. Sie wurde 2006 vorgestellt, und ich habe eines der fruehen Modelle. Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich also weniger in Kameras investiert, als vielmehr in Objektive. Mein erstes Objektiv war das Wide-Angle-Tri-Elmar (WATE) mit 16-18-21 mm Brennweite und Blende f:4. Eine der wenigen Objektive von Leica mit variabel einstellbarer Brennweite.

Dann kam das Voigtländer Nokton, 35 mm mit f:1.2. Deutlich günstiger als eine Leica-Linse aber auch mit sehr eigenem Charakter. Dann stolperte ich in Muenchen ueber ein gebrauchtes Noctilux (50 mm, f:1.0). Und kürzlich investierte ich in ein 35 Summilux von Leica. Damit habe ich fuer meine Beduerfnisse im Laufe der Jahre eine ordentliche Bandbreite von Objektiven erstanden. Damit folge ich einem Grundsatz, den einige der ambitionierten Fotografen vertreten: besser in gute Objektive investieren, als staendig in die neueste Kamera.

Und neue Kameras gibt es immer – aber gute Bilder macht der Fotograf. Nicht die Technik. Ein Beispiel ist der aktuelle Trend, dass Mobiltelefone mittlerweile sehr brauchbare Bilder liefern. Und dass in den meisten Faellen privater Fotografie, die Bilder ja ohnehin meistens im Internet oder auf Bildschirmen praesentiert werden. Da braucht’s keine hohe Pixeldichte und Auflösung. Vorteil ist, dass man das Mobiltelefon immer dabei hat. Ich mache derzeit mehr und mehr Bilder mit dem Mobiltelefon, aber auf meine Leica moechte ich nicht verzichten. Ganz im Gegenteil, ich habe mir nun vorgenommen, nach 7 Jahren mal wieder in eine Kamera zu investieren. Nach der M8 habe ich die M8.2 ausgelassen, dann kam die M9, die hab ich auch übersprungen. Nun ist kürzlich die Leica M (Typ 240) erschienen, und ich hab sie vorbestellt. Aber es dauert. Bei Leica werden keine grossen Stückzahlen gefertigt. Ich stehe irgendwo auf der Warteliste und muss halt … warten. Es hat ja auch Zeit, weil ich meine alte M8 habe. Aber ab und zu gehe ich dann doch in den Leica-Laden hier in Muenchen und nehme das Vorführmodell der neuen M in die Hand. Hier ein paar Bilder mit meinem Summilux und der M, die ich draussen vor der Tür des Ladens bei voller Sonne und bei offener Blende machte. Ich finde die Kamera und die Linse passen sehr gut zusammen. Ich freu mich auf die neue M:

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Jul 222013
 

Ich bin von Hong Kong mit Etihad-Airlines zurueck nach Muenchen geflogen. Bei dieser Fluggesellschaft haben sie so nette gestreifte Decken. Da meiner Erfahrung nach, die Leute, in heissen Ländern mit Klimaanlagen nicht lange rumfackeln, und sie sofort auf Anschlag drehen, sassen alle Fluggäste mit diesen Sträflingsdecken rum. Warm sind sie, und schoen kuschelig weich. Und ohne diese Dinger waere man hoffnungslos erfroren. Ich hatte tatsaechlich meine Wollmuetze vermisst.

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Bei der Zwischenlandung in Abu Dhabi musste ich ueber Nacht auf meinen Anschlussflug warten, und habe mir eine dieser „Sleeping-Pods“ gemietet. Gar nicht so schlecht, wenn es darum geht, eine kurze Nacht irgendwo schnell mal die Fuesse ausstrecken zu wollen. Das Ding war angenehm und bot wenigstens ein klein wenig Privatsphäre. Durch das Filzverdeck kam ein wenig Luft rein, gleichzeitig waren die Geraeusche von draussen gedämpft. Mittendrin und doch abseits.

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Jul 222013
 

Elvis, wie der Mann verständlicherweise genannt wird, sehe ich jedes Mal, wenn ich im Hong Konger Nachtleben unterwegs bin. Jedes Mal. Früher war er ein bekanntes Bild in der Lan Kwai Fong, aber seitdem Diese grundüberholt wird, und SOHO sich zum Zentrum des Nachtlebens entwickelt, ist er auch unterhalb der Hollywood Road herum zu sehen. (SOHO = South of Hollywood Road)

Der Mann begleitet meine Wochenende-Ausfluege im Hong Konger Nachtleben tatsächlich seit 20 Jahren. Ich finde seine Leidenschaft sehr beeindruckend – ich habe noch nie gesehen, dass er Geld nimmt. Wenn er mal in Rente geht, müsste sein Erbe weiterbestehen, vielleicht findet sich jemand, der sich dann als den echten „Elvis-Fan“ ausgibt, und als fester Bestandteil vom Hong Konger Nachleben diese Leidenschaft weiterführt.

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Jul 192013
 

Ein Kurztrip bringt mich gerade nach Hong Kong, wo ich Gelegenheit finde, meiner HK-Morgenroutine nachzugehen: Hong Kong Milchtee und South China Morning Post.

Dann hatte ich einen Termin an der Hong Kong University, wo ich einen kurzen Ausflug „down the memory lane“ machte. Hier im Bild, die Bibliothek links, und rechts das „Knowles Building“ wo ich 1994 – 1996 meinen Master of Architecture absolvierte. Hach… Erinnerungen…IMG_2981 IMG_2974

Jul 032013
 

Nicht weit von unserem Stadtteil in Chongqing entfernt, etwa 2 Austostunden in Richtung Chengdu liegt Neijiang. Ich wurde eingeladen, meinen Kollegen Jeff – Xu Jianfang bei seinem Urban Renewal Masterplan Project in Neijiang zu begleiten. Neijiang ist eine kleine Stadt mit etwa 600.000 Einwohnern, die in einer Flussschlaufe liegt – daher der Name Neijiang, was übersetzt werden kann mit „Innerhalb des Flusses“. Mein Kollege ist seit vielen Jahren dort als Architekt und Stadtplaner beschäftigt. Sein derzeitiges Projekt beinhaltet die komplette Neustrukturierung der Stadt, bestehend aus Altstadt, neuem Regierungsviertel und neuen Stadtgebieten. Ein recht umfangreiches Projekt. Wie so viele Städte in China erwartet auch Neijiang ein grösseres Wachstum. Es wird damit gerechnet, dass diese ehemalige Industriestadt von den derzeit 600.000 Einwohnern in wenigen Jahren auf 1.1 Mio. Einwohnern anwachsen wird. Die alten Industrieanlagen werden also umgeplant – was oft heisst, dass sie abgerissen werden. Wir suchen nach einer Lösung, der Stadtregierung und den Investoren eine Möglichkeit aufzuzeigen, wenigstens Teile der Industrien beizubehalten, und kreativ zu nutzen. Wir hatten die Gelegenheit eine der alten Fabriken zu besichtigen.

Zum Dank fuer den sehr spannenden Trip möchte ich mich mit den Bildern und einem kleinen Text bei Jeff revanchieren:

In Neijiang simmert eine alte Fabrik in der Gluthitze vor sich hin.
Am Tag summen träge Fliegen,
nachts kommen Diebe und werkeln heimlich.

Zeit steht, Raum fliesst.
Maschinen lösen sich auf.

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