Jun 262013
 

Empfehlenswerte Nudeln unten im Laden um die Ecke. You Puo Mian – das sind frisch gemachte Nudeln, mit Gemüse, Chili und viel frischem Knoblauch, am Ende uebergossen mit heissem Chili-Oel, was die Sache ein bisschen scharf macht, mit nussigem Beigeschmack.

Am grossen Eingangstor der Chongqing University Campus A, Shapingba, Chongqing, PRC, wenn man davor steht genau rechts der kleine muslimische Laden:

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Dez 042012
 

Einer meiner Freunde bezeichnete meine Bilder mit „kremig“ oder „sahnig“… was wohl an der Linse liegt. Hier ein sehr sahniges Beispiel, vor 2 Monaten in Hong Kong. Ich benutzte dabei die M8, und das Voigtländer 35 mm 1,2 Nokton. Und wenn ich schon ein Objektiv mit grosser Blende habe (1,2 ist schon ziemlich gross), dann benutze ich es auch. Auch bei vollem Sonnenlicht. Für Nichtsachkundige: Die Blende ist diese Irisblende vorne im Objektiv, die man bei manuellen Kameras von Hand einstellen kann: kleiner Wert entspricht grosser Öffnung, grosser Wert entspricht kleiner Öffnung. Bei Zahlen um die 1,2 herum, kommt sehr viel mehr Licht durch das Objektiv, was auch einen Effekt auf die Schaerfentiefe – also den Bereich, der Scharf ist, waehrend es davor und dahinter unscharf wird. Fuer diesen Effekt geben die Leute sehr viel Geld aus. Ueber den Daumen laesst sich sagen: je kleiner die Zahl da am Objektiv ist, desto teurer die Linse. Wie in der Fotografie, ist dieser Effekt auch im Kino gerade sehr beliebt, es stellt die Darsteller oder das Motiv vor dem unscharfen Hintergrund frei.

Hier im Beispiel ist davon nicht so sehr viel zu sehen, weil ich einen groesseren Abstand zum Motiv habe, was den Effekt verringert, aber man sieht, dass meine Kamera mit dem vielen Licht kaempfen musste, was durch die grosse Oeffnung reinkommt. Ich habe die M8 auf eine Belichtungszeit von 1/8000 Sekunde gestellt, und es ist trotzdem ziemlich hell. Aber der Sahne-Effekt ist hier gut sichtbar. Dies Voigtländer-Objektiv ist mit 750 Euro noch preislich sehr günstig. Fuer Fachleute aber hat diese Linse zuviel Nachteile: Vignettierung, das sind die dunkleren Raender, und die Farbfehler, die in hellen Umrissen ins Magenta gehen. Ich aber finde, dass diese Linse ganz eigene und schoene Effekte liefern kann.

 

Sep 262012
 

Man befindet sich geschätzte 47 Meter über dem aktuellen Wasserpegel des Yangzi-Flusses in Chongqing. Ein knochentrockener Hochwasserstandsanzeiger steht hier in einsamer Sicherheit. Das Wasser von unten, birgt weniger Gefahren als das Wasser von oben. Es regnet oft in Chonching. Und es scheint, dass die transparente und hoechstwahrscheinlich gutgemeinte Doppelfassade aus Milchglas langsam von oben her vollläuft…

Aber zum Glück sind in der Fassade Loecher drin, sodass das Wasser rauslaufen kann.

Sep 262012
 

Hier in Sichuan fuehrt kein Weg am Hotpot vorbei. Ein wunderbares Gericht, wo allerlei Zeugs in kochendes Gebraeu getunkt wird. Das Gebraeu wird liebevoll mit Chili und diesem Sichuan-Pfeffer gesättigt, der einem die Loecher in die Zunge brennt. Abgesehen davon ist es einfach nur scharf. Und zwar so scharf, dass bei gerade sehr moderaten Herbsttemperaturen um 25 Grad, unsere Nachbarn im Laufe des Abendessens halbnackig im Restaurant sassen. In solch Dingen geniesst man in China eine grosse Freiheit – ist’s Einem zu warm, zieht man sich halt aus. Ganz einfach.

Ich wurde also gestern Abend aufs Grossartigste mit Sichuan Hotpot versorgt. Das schön rosafarbene in der Schuessel da unten ist frisches Schweinehirn. In Deutschland höchst verboten, hierzulande vom Hotpot kaum wegzudenken. Ich ergehe mich in der Hoffnung, dass in der Suppe nichts Schaedliches ueberleben kann. Weil ich sass draussen vor der Suppe, und ich musste schon kämpfen.

Sep 232012
 

Ich war unten beim Uiguren um die Ecke – die Uiguren sind ein Voelkchen von ganz weit oben im Nordwesten von China – ein Turkvolk, das kein Schwein isst, aber ganz vorzuegliches Lamm anbietet. Da sass ich zwischen Kueche und Strasse. Manchmal bietet sich der Ratschlag an, besser nicht in die Kueche reinzugucken – dort kann es unter Umstaenden recht rustikal zugehen.

Sep 222012
 

Ich habe kürzlich ein kleines Restaurant entdeckt, das nach all dem scharfen Sichuan-Essen zur Abwechslung auch etwas ohne Chili anbietet. Hier, diese kleinen Teigtaschen, das sind ganz ausgezeichnete gedaempfte Dinger, gefuellt mit Fleisch und Suppe. Dazu eingelegtes Gemüse, und ein Eintopf aus Taube, was sich aber erst herausstellte, als ich es bereits gegessen hatte. Ich kaute da die ganze Zeit auf irgendwelchen Knoechelchen herum, bis ich den Wirt am Ende fragte, was ich da eigentlich bestellt hatte. Er wedelte mit beiden Haenden in der Luft rum, ich esse also etwas Fliegendes.  Zuersteinmal beruhigend, weil ich bin kein grosser Freund von Hund und Esel – und Schlangen fliegen auch selten. Aber ich war dann doch neugierig, weil mein Chinesisch ist zwar robust und ganz ok, und das chinesische Wort fuer Huehnchen kenne ich, aber das was der Wirt auf Sichuan-Dialekt versuchte mir zu erklaeren verstand ich nicht. Das Fleisch war kein Hühnchen, und die naehere begeisterte Erklaerung des Wirtes zusammen mit meiner elektronischen Uebersetzungsmaschine ergab am Ende, dass ich Taubeneintopf hatte. Toll…